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modular design thinking

Designer Lukas Unertl sieht seine Aufgabe darin, sich den Herausforderungen zu stellen, die mit dem Ruf nach einer ökologischen Zukunftsgestaltung verbunden sind. Denn gerade unsere digitale Welt ist getrieben von rapiden Produktlebenszyklen: Innovationen verdrängen immer schneller scheinbar überholte Produkte – nachhaltig betrachtet ein Gau, der auf lange Sicht nicht tragbar ist.

Lukas Unertl erforschte das Potential, den Zusatznutzen, der im Lichtschienen-System von Buschfeld steckt.

Die Fragestellung im Rahmen seiner Masterthesis „Modular Thinking“ im Sommersemster 2018 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle lautete daher: Wie können im 21. Jahrhundert intelligente Produktkonzepte etabliert werden, die den ökologischen Footprint reduzieren, gleichzeitig aber die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft befriedigen und eine zukunftsgerichtete Marktwirtschaft nicht ausschließen? Lukas Unertl suchte nach alternativen Wegen. Um einen Überbau und eine konkrete Produktidee zu finden, recherchierte er Themen wie Konsumverhalten, Produktentwicklung, Designsysteme, Industrie 4.0, Reparaturfähigkeit, Nachhaltigkeit, Up- und Recycling, Urban Mining und vieles mehr. Schnell wurde klar, dass das Design modularer Produktgruppen im Zusammenhang mit einer zukunftsgerichteten Nachhaltigkeit großes Potential bietet.

Bereits in der Entwicklung. Vorteile in der gesamten Logistik bis hin zum Endnutzen liegen auf der Hand. Wo der User etwa auch davon profitiert, dass einzelne Module eines Produkts schnell ausgetauscht oder auch aktualisiert werden können. Daher fokussierte Lukas Unertl sich auf Systeme und modular gedachte Produktarchitekturen. Sein Ziel war die Neuentwicklung eines rundum sinnvollen Projekts. Eins, das möglichst an ein auf dem Markt bereits befindliches Produkt andockt. „Wirkliche Innovationen“, so sagt Lukas Unertl, „entwickeln eher kleine Unternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Problemstellungen langfristig zu lösen.“ Er forschte also nach, wer wo in modulare Produktsysteme anbietet. Und stieß auf Buschfeld und das Baukasten-Prinzip der 12 und 48 Volt Lichtschienen-Systeme: Sie lassen sich Bedürfnissen und Anforderungen entsprechend maßgeschneidert in jeder Architektur installieren, immer wieder erweitern und mit modernsten Leuchtköpfen ausbauen. Verschiedene Leuchtmittel können flexibel und ohne Montageaufwand eingesetzt und immer wieder neu angeordnet werden. Unertls weitere Analyse brachte schließlich die Konzeptidee: Was, wenn die Lichtschiene zur Stromschiene würde? Wenn man also ihr Potential weiter ausschöpfen würde, als Infrastruktur für die Stromversorgungdigitaler Endgeräte? – Ein riesigesThema.

Designer Lukas Unertl hat eine smarte Idee. Er erweitert den Nutzen der Buschfeld Lichtschiene: Zur Stromquelle für digitale Endgeräte.

Eine Idee, die extrem kompatibel mit unserem digitalen Lebensstil und Alltag ist: Sind die Stromschienen installiert, bleibt man flexibel für sich ändernde Szenarien. Individuelle Anpassungist immer möglich. Auch in komplexen Raumsituationen wie etwa Open Spaces bietet die Stromschiene optimale Lösungen: Sie lässt sich in Decke oder Wand einarbeiten, aufbringen oder auch abpendeln. Für das Projekt von Lukas Unertl bildeten schließlich die filigranen 12V Buschfeld-Schienen die Basis. Denn sie kommen ohne sichtbaren Transformatoren aus, es gibt keine Gefahr durch Stromschläge. Insgesamt hat Unertl vier Produktideen für drei unterschiedliche Einsatzbereiche entwickelt, die mit der Buschfeld Schiene funktionieren: Ein induktives Ladepad fürs private Zuhause, einen Lautsprecher für Anwendungen in Shops, einen Router/Repeater für Office Situationen. Ein Open Module (ein USB C Adapter), das überall entlang der Schiene eingesetzt werden kann. „Durch Nutzung der WLAN Schnittstelle in Kombination mit Stromschienen beispielsweise können weitere Geräte miteinander oder mit einer Basisstation verbunden werden. Ob für die Übermittlung von Daten in Büros oder im Kontext von Ausstellungen, bei denen Informationen bereit gestellt werden müssen, kann ein Router eine wertvolle Zusatzschnittstelle sein“, erklärt Lukas Unertl.

Photos: L. Unertl